Man kann sich auch in einen Baum verlieben. Zum Beispiel in den Moringa Oleifera. Seinen biegsamen Stamm, seine hellgrünen, fedrigen Blättchen, die sich im Wind bewegen, in die weißen, lieblich duftenden Blüten, die an den schlanken Ästchen sitzen. Bewunderung ist ein Ableger der Liebe.
Ich begegnete einem Moringa-Bäumchen und fragte mich, „ein so streichelzarter Baum soll Dürre-resistent sein?“
Ja. Und er kann noch viel mehr. Der Moringabaum ist ein Kraftspender. Er nährt Leben.
Und dies ist der Grund für seine Bezeichnung „Wunderbaum der Armen“. Seine reichlich vorhandenen Nährstoffe trugen ihm den weiteren Titel als nährstoffreichster Baum der Erde ein. Schon bei Projektbeginn pflanzten wir 500 Moringabäume, um ihn unter den vorhandenen Bedingungen zu testen. Er bestand den Test, obwohl wir der Pflanzung jahrelang nur Handwässerung zukommen lassen konnten.
So nimmt es nicht Wunder, dass er bei uns im Projekt seinen besonderen Platz einnimmt: Im Rahmen des 2018 neu gegründeten Frauenprojektes (Projekt im Projekt) soll er – insbesondere seine Blätter – dafür eingesetzt werden, Mangelernährung zu beseitigen.
Die Regel ist dabei: keinerlei Kunstdünger, keine Pestizide zu verwenden. Außerdem werden die Blätter nach dem vorgeschriebenen Trocknungsprozess per Hand auf Stein vermahlen.
In meiner Küche hat Moringa Oleifera sich in Form von frischen oder getrockneten Blättern oder als Pulver bewährt und wertet viele Speisen auf.
Der Wunderbaum der Armen
Moringa Oleifera soll das Immunsystem stärken, es soll sogar dem Alterungsprozess entgegen wirken. Darüber gibt es unzählige Artikel und andere wissenschaftliche, seriöse Abhandlungen. Um bei der Einnahme von Moringa nicht nur auf Kapseln und Smoothies angewiesen zu sein, entwickelte ich Rezepte, die unsere Küche schmackhaft erweitern. Hierfür werden die frischen oder getrockneten Blätter oder das schonend handvermahlene Pulver verwendet.
Einer der wichtigsten Punkte in unserem Programm ist die Wiederaufforstung. Nur ein Ersetzen der durch Unwissenheit und Not abgeholzten Bäume kann der Bodenerosion entgegenwirken.
Ein weiterer Einsatz, der sich gelohnt hat: Die Idee, den Moringa-Oleifera-Baum anzupflanzen.
Dabei handelt es sich erstens um den am schnellsten wachsenden Baum, der zweitens auch noch für unsere Bodenverhältnisse ideal ist. Auch deswegen also wird er der „Wunderbaum der Armen“ genannt. Darüber hinaus auch, weil alle seine Teile verwendet werden können. So dient zum Beispiel der Samen als perfekter Wasserreiniger. Das aus den Blättern gewonnene Pulver wirkt Mangelernährung und deren Folgen entgegen.